08.07.2025
Mein pinkes Display meiner Garmin Fenix 8S zeigte 4:41 Uhr und der Tag durfte beginnen.
Auch diese Nacht hatte ich den Spot wieder ganz für mich alleine, und so machte ich mich an meine Morgenroutine.


Um 6:00 Uhr war ich startklar und es ging los.

Nach 45 min durch den Wald traf ich auf eine leicht verschobene Brücke - und unter ihr ein kleiner rauschende Creek.
Sie hielt meinem Gewicht stand und ich steppte weiter - bergauf.
Ich steuerte auf den nächsten Pass zu - den Red Pass, von dem ich gehört hatte, dass er noch ziemlich schneereich sein sollte.
Auf dem Weg nach oben begleitete mich ein Seitenarm des White Chuck Rivers, und die Szenerie war wirklich idyllisch.


Unterwegs begegnete mir ein weiterer Hiker. Er bestätigte mir, dass es zwar einige Schneefelder gab, jedoch keines davon wirklich unpassierbar war.
Und da kam auch schon das weiße Gold.

Die Schneefelder waren stellenweise sehr lang und verdeckten den gesamten Trail.
Der Wegeverlauf war kaum zu erkennen, doch die Fußspuren früherer Hiker wiesen mir zuverlässig den Weg.


Nachdem ich dann doch ein paar mal "eingesackt" war, erreichte ich unverletzt den Red Pass.

Nach einer kurzen Foto- und Genießerpause ging es auf der Südseite weiter. Dort lag kein Schnee mehr auf dem Trail und die Aussicht war einfach überwältigend.


Ich musste unbedingt meine Powerbank laden. Normalerweise hatte ich sie außen am Rucksack befestigt, doch der zeigte nach Norden – und die Sonne kam von vorne. Also wurde ich kreativ.

Es baumelte ein wenig, aber ich ließ mich nicht davon stören.
Es war 10:20 Uhr, es ging leicht bergab und ich konnte den Weg einfach genießen.

Während ich unbemerkt den White Pass hinter mir gelassen hatte, erreichte ich einen kleinen Pond, wo ich kurz meinen Rucksack absetzte.
Hier stand auch ein Schild, was mich auf die umliegenden Pässe hinwies - und eben, dass ich den White Pass hinter mir hatte.


Was auf den unteren Höhenmeter wieder richtig schlimm wurde - die MOSQUITOS waren zurück – gnadenlos‼️
Entkommen war unmöglich, und als wäre das nicht genug, war mein eh nutzlose Mückenspray auch noch restlos EMPTY‼️
Lange stehenbleiben war also keine Option, und da der Teich nicht besonders einladend war, um Wasser zu filtern, ging ich zügig weiter.

Irgendwann brauchte ich dann doch Wasser, und ein kleiner Snack wäre auch nicht schlecht – so zumindest der Plan. Ich war über den Indian Pass drüber und nun ging es bergab.
Ich stoppte an einem Creek und hatte schon eine Ahnung, was mich dort erwarten würde - MOSQUITOS.


Dazu sage ich nur:
Also gab es keine Nahrung und ich ging schnellen Fußes weiter.
Es folgten der Disphan Gap und der Wards Pass bevor ich auf den Sally Ann Lake traf.



Der Bergsee lag glitzernd vor mir, und da erstaunlich wenige Fliegeviecher unterwegs waren, entschied ich mich, um 14:00 Uhr eine Pause einzulegen.
Schuhe und Socken aus – und die Füße ins eiskalte Nass.
Und ja, es war eisig 🥶

Nach ca. 30 Minuten packte ich meine Füße wieder in die Schuhe und nahm den Rucksack auf. Der Weg blieb gut zu laufen und die Aussicht war weiterhin beeindruckend.


Ich kam wieder tiefer und streifte durch bewaldetes Terrain. Da duften die umgefallenen Bäume nicht fehlen.

Nach weiteren Switchbacks nach unten und weiteren kurzen Schneefeldern erreichte ich einem Campspot, der bei FarOut als solcher ausgewiesen war.
Etwas überwachsen, aber nutzbar entschied ich mich zu bleiben. Ich suchte mir einen Platz und setzte meinen Rucksack ab.
Ab diesem Moment wurde ich von den Mosquitos attackiert. Es war unvorstellbar und ich wusste nicht wohin.
Geschockt und frustriert setzte ich meinen Rucksack wieder auf und "rannte" fast weiter - "Hier bleibe ich nicht ‼️"
Der nächste Spot war am Pear Lake - 6,5 km entfernt. Bestimmt gab es da auch Mücken, aber die Vorstellung HIER zu bleiben, gefiel mir weniger als ALLES andere.
Es ging weiter - mit Aussicht und hauptsächlich bergab.

Und dann wurde es nochmal richtig WILD. Es ging durch ein Gap und ich fand mich in Felsen-Stein-Geröll Switchbacks wieder. Zuerst dachte ich - mal was anderes.


Aber auch hier wuchsen Bäumen die umfallen könnten. Einige schienen sich die Aufgabe gemacht zu haben, den Trail zu versperren und wirkten auf den ersten Blick unpassierbar.

Ich kletterte auf den ersten Stamm und war mehr als erstaunt von dem was ich dahinter sah:
Meine Stimmung war zum Ende des Tages „not amused“, doch ich kletterte über das Baumchaos hinweg.
Schließlich schlängelte sich der Weg weiter abwärts durch waldliches Terrain, und mit Erleichterung entdeckte ich nach einigen weiteren Kilometern den Pear Lake zwischen den Bäumen.
Jetzt war es nicht mehr weit.
Nur zufällig übersah ich die Abzweigung zum See nicht, da gerade in diesem Moment ein anderer Wanderer aus dieser Richtung kam.
Um 19:00 Uhr – für meine Verhältnisse recht spät – erreichte ich den See.

Hier waren bereits eine Handvoll Hiker eingekehrt und hatte ihre Zelt aufgebaut.
UND, es waren leider auch wieder Unmengen an Mosquitos am Start.
Ich setzte mein HeadNet auf und errichtete mein Zelt.

Zeitgleich filterte ich Wasser und kochte mein Diner - und das alles mit Sonnenuntergang.

Da es außerhalb des Zeltes kaum auszuhalten war, nahm ich mein Essen erneut mit hinein.
Im Inneren stellte ich fest, dass ich direkt über einer dicken Wurzel lag – beim Aufbau war mir das entgangen.
Allerdings fehlte mir die Motivation, das noch zu ändern.

Ich kroch nur noch zum Zähne putzen und der Abendtoilette aus dem Zelt und beendete den Tag um 21:00 Uhr - Hiker´s Midnight.
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Tageskilometer 45,57 km
Gesamtkilometer 325,02 km
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ENGLISH VERSION:
My pink display on the Garmin Fenix 8S showed 4:41 a.m.—time to start the day.
Once again, I had the spot entirely to myself that night, so I began my morning routine.
By 6:00 a.m., I was ready to go.After 45 minutes through the forest, I reached a slightly shifted bridge—with a small rushing creek flowing underneath.
It held my weight, and I continued—uphill.
I was heading toward the next pass—Red Pass, which I had heard was still quite snow-covered.
On the climb up, a side arm of the White Chuck River accompanied me, and the scenery was truly idyllic.
Along the way, I met another hiker. He confirmed that although there were several snowfields, none of them were truly impassable.
And soon enough, there it was—the white gold.Some of the snowfields were quite long and covered the entire trail.
The path was barely visible, but the footprints of previous hikers reliably led the way.
After sinking in a couple of times, I still managed to reach Red Pass uninjured.
After a short break for photos and a moment to take it all in, I continued on the south side.
There was no snow left on the trail there, and the views were simply overwhelming.
I urgently needed to charge my power bank. Normally, I attached it to the outside of my pack, but that side was facing north—and the sun was in front of me.
So I got creative.
It dangled a bit, but I didn’t let it bother me.
It was 10:20 a.m., the trail sloped gently downhill, and I could just enjoy walking.
Without realizing it, I had already passed White Pass and reached a small pond where I set my backpack down.
There was also a sign indicating the surrounding passes—and informing me that I had already left White Pass behind.
What got really bad again at the lower elevation—the MOSQUITOS were back — ruthless‼️
Escape was impossible, and to make matters worse, my already useless mosquito spray was now completely EMPTY‼️
Standing still was not an option, and since the pond didn’t look inviting for filtering water anyway, I kept moving.
Eventually, I did need water, and a small snack wouldn’t have been bad either—at least that was the plan.
I had crossed Indian Pass and was now heading downhill.
I stopped at a creek and already had a suspicion about what would be waiting for me—MOSQUITOS.
I’ll just say this:There was no food break, and I kept moving quickly.
Disphan Gap and Wards Pass followed before I reached Sally Ann Lake.
The mountain lake lay glittering in front of me, and since surprisingly few flying creatures were around, I decided to take a break at 2 p.m.
Shoes and socks off—and feet into the ice-cold water.
And yes—it was freezing 🥶
After about 30 minutes, I put my feet back in my shoes and shouldered my pack again.
The trail remained pleasant, and the views continued to impress.I descended further and wandered through forested terrain. Of course, fallen trees were not missing there.
After more switchbacks and a couple of short snowfields, I reached a camp spot that was listed as such on FarOut.
A bit overgrown but usable, I decided to stay. I picked a spot and set down my pack.From that moment on, I was attacked by mosquitos. It was unimaginable and I didn’t know where to go.
Shocked and frustrated, I put my pack back on and almost “ran” on—I’m not staying here‼️
The next spot was at Pear Lake—3.4 miles away.
There would surely be mosquitos there as well, but the thought of staying HERE was less appealing than anything else.
So I kept going—with views and mostly downhill.
And then things got WILD. The trail led through a gap, and I found myself in a rocky, boulder-filled switchback.
At first, I thought—well, something different.
But even here trees had grown, and some seemed dedicated to blocking the trail, appearing impassable at first glance.
I climbed over the first trunk and was more than surprised by what I saw behind it:
My mood toward the end of the day could best be described as “not amused,” but I climbed through the chaos of fallen trees.
Eventually, the trail continued downward through woodland terrain, and with growing relief, I finally spotted Pear Lake between the trees after several more kilometers.
I was close.
I only noticed the turnoff to the lake by chance, because at that exact moment another hiker came from that direction.
At 7:00 p.m.—quite late by my standards—I reached the lake.
A handful of hikers had already settled here and pitched their tents.
AND—unfortunately—there were once again countless mosquitos around.
I put on my head net and set up my tent.
At the same time, I filtered water and cooked dinner—all while the sun was setting.
Since it was unbearable outside the tent, I took my meal inside again.
Once inside, I noticed that I was lying right on top of a thick root—I had missed that during setup.
However, I didn’t have the motivation to change it anymore.
I crawled out only for brushing my teeth and the evening toilet and ended the day at 9 p.m.—Hiker’s Midnight.