30.06.2025
Die erste Nacht war geschafft und ich hatte erstaunlich gut geschlafen. Gegen vier Uhr morgens wachte ich auf und blieb noch eine Weile im Zelt liegen bevor ich mit den ersten Sonnenstrahlen aus meiner Behausung für die nächsten Monate kroch.
Das erste LowLight auf diesem Trail erwachte mit mir - die Mosquitos. Sie waren in den ersten Wochen allgegenwärtig – unglaublich nervig, hartnäckig und einfach überall.
Bis zum Northern Terminus waren es noch 40 Kilometer – zu diesem Zeitpunkt allerdings noch etwas zu ambitioniert und ohnehin nicht mein heutiges Tagesziel.
Um 5:50 Uhr startete ich weiter Richtung Norden. Jetzt hieß es wieder: Ankommen im Backpacking-Leben.
An den gewohnte Ablauf gewöhnen – Aufstehen, Zusammenpacken, Wandern, Campspot finden, Nachtlager aufschlagen, Schlafen – REPEAT.
Mit den Aussichten, die Washington mir bot, fiel das Ganze allerdings ganz leicht.
Und so "verging" mein erster voller Tag auf dem PCT mit atemberaubenden Aussichten, ersten Bewältigungen von Höhenmetern und Schneefelder, Überklettern von umgestürzten Bäumen und einen "kleinen" Sturz ein Stück den Abhang hinunter, der mir zusätzliches Adrenalin bescherte.
Gegen 13:30 Uhr legte ich bei den Devil’s Stairways meine zweite Snackpause ein und genoss die traumhafte Aussicht auf den See.“
Von hier ging es noch etwa sechs Kilometer weiter nach Norden, und beim Castle Pass beendete ich schließlich den Tag.
Hier trafen sich der PCT und der PNT (Pacific Northwest Trail). Offensichtlich war das ein beliebter Spot, an dem viele SOBO-PCT-Hiker ihr Zelt aufschlagen und ohne schweres Gepäck zum Northern Terminus aufbrechen.
Das nennt man „Slackpacking“- The act of hiking without carrying a full backpack, typically with the assistance of a support vehicle or person to transport gear between overnight stops.
In meinem Fall hatte ich allerdings niemanden, der mein Gepäck trägt. Ich werde es einfach an diesem Spot lassen und, sobald ich von der Grenze zurückkomme, wieder schultern.
Hier standen bereits vier Zelte, also suchte ich mir eine "Ecke" und baute mein Schlafreich auf.
Nach insgesamt 35 Kilometern entschied ich mich gegen den heutigen In-and-Out-Hike zur Grenze und bereitete mir stattdessen mein Abendessen zu.
Ich ließ den Tag zwischen Moskitos und Gesprächen mit anderen Hikern ausklingen.
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Tageskilometer 34,15 km
Gesamtkilometer 43,97 km