06.07.2025

Muss ich überhaupt noch erwähnen, dass ich früh starte?!

Um 5:00 Uhr bin ich bereits fertig angezogen und aus dem Zelt gekrabbelt. Auch mein Nachbar war schon zugange und wir unterhielten uns beim Zusammenpacken und Frühstückmachen.

Ich nutzte noch das vorhandene Outdoor Klo mit Aussicht, bevor es wieder auf den Trail ging.

Es ging bergauf – Richtung Suiattle Pass. Etwa fünf Kilometer lagen noch vor mir, und der Weg dorthin führte durch Schneefelder mit umgestürzten Bäumen und schließlich durch Wald, in dem ebenfalls Stämme kreuz und quer lagen.

Allerdings war die Aussicht zu Beginn einfach wundervoll und lenkte von den Unannehmlichkeiten ab.

Ich erreichte den Pass, doch die erhoffte Aussicht blieb aus. Stattdessen stand ich zwischen Bäumen, und der Weg führte ohne großes Panorama einfach in Switchbacks wieder bergab.

Nach weiteren Höhenmetern bergab und einigen Bachquerungen, die mir zuverlässig die Füße nass machten, erreichte ich die Abzweigung, die laut pcta.org eigentlich gesperrt sein sollte:

“…impacted by numerous down trees, washouts, and narrow sections of trail tread.”

Offenbar hatte man jedoch inzwischen "aufgeräumt", denn ich fand kein einziges Schild, das auf den alternativen Miner’s Ridge Trail hinwies.

An umgestürzten Bäumen mangelte es zwar weiterhin nicht, doch immerhin gab es eine neue Brücke.
Unterwegs begegnete ich einigen anderen Wanderern – sowohl Thru- als auch Section Hikern – und kletterte fleißig weiter über die Baumhindernisse hinweg.

...oder drunter durch 👀

An einem Campspot machte ich um 13:15 Uhr Pause - Rucksack ab und Schuhe aus.

Hier traf ich auf zwei weitere Hiker, die gerade Pause machten. Sie waren NOBO unterwegs, also in die entgegengesetzte Richtung. 

Natürlich fragte ich nach den Trailbedingungen, doch ihre Antwort war alles andere als ermutigend:

Viele, viele Blowdowns – und ach ja, überwachsen sei es auch!

Allerdings wird es auch wieder schöner...

Ich bedankte mich, machte ihnen auch keine große Hoffnung, dass es in ihre Richtung besser ist, und verabschiedete mich.

Die beiden hatten nicht zu viel versprochen – es wurde wirklich schlimm. Obendrein ging es noch bergauf, und gerade in den Switchbacks war der Weg vor lauter Grün kaum zu erkennen.

Der Pfad verschwand beinahe unter einem undurchdringlichen Meer aus Grün, und jeder Schritt war ein vorsichtiges Tasten, ein stetiges Suchen nach dem Weg. 

Irgendwann wurde es wieder offener. Die Bäume wurden weniger, und der Weg zeigte sich klarer. Auf etwa 1.500 Höhenmetern angekommen, ließen die Aussicht und die Weite die Hindernisse des Trails zumindest ein wenig in Vergessenheit geraten.

Es war 16:45 Uhr – Zeit, nach einem geeigneten Platz zum Campen Ausschau zu halten.

Ich erreichte den – laut FarOut – Vista Point. 

Doch hier gefiel es mir nicht, und von einer richtigen Aussicht war ebenfalls nichts zu sehen.

Nach kurzem Hin- und Herüberlegen beschloss ich, weiterzugehen.

Gute Entscheidung - es wurde schöner, aber einen Spot hatte ich trotzdem noch nicht.

Laut der App gab es an keinem der vorgesehenen Spots eine direkte Wasserquelle – obwohl hier das Wasser geradezu vom Hang floss.

Also füllte ich, noch unsicher, wo ich letztlich landen würde, an einem Wasserarm zusätzlich zu meinen Wasserbehältern, meinen 2-Liter-Wasserbeutel auf.

Keine 50 Meter weiter führte plötzlich ein Weg nach rechts zu einer Anhöhe. Ich nahm meinen schweren Rucksack und versuchte mein Glück.

Es war perfekt - genug Platz für mein Zelt und einfach nur TOP.

Spot gefunden ✅

Ich richtete mich ein und freute mich über meine Entscheidung weitergegangen zu sein.

Ich kreierte mein Dinner und genoss die Aussicht. Die Hoffnung, dass ich noch Gesellschaft bekomme, erfüllte sich nicht. 

Um 20:15 Uhr verschwand ich im Zelt – es war gut frisch hier auf 1.750 Höhenmetern, und müde war ich ebenfalls.

Als ich nachts aufwachte, ließ ich es mir nicht nehmen, aus dem Zelt zu spähen.


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Tageskilometer  41,75 km

Gesamtkilometer   247,62 km

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ENGLISH VERSION:

Do I even need to mention that I start early?!

By 5:00 a.m., I was already dressed and crawling out of my tent. My neighbor was up too, and we chatted while packing up and making breakfast.

Before hitting the trail, I made use of the outdoor toilet – with a view, of course.

The trail climbed uphill toward Suiattle Pass. About five kilometers lay ahead, leading through snowfields with fallen trees and then through a forest littered with more downed trunks.

At first, though, the view was simply stunning and made the obstacles feel less significant.

I reached the pass, but the hoped-for panorama was nowhere to be seen. Surrounded by trees, the trail continued in switchbacks downhill without much of a view.

After more downhill elevation and several creek crossings that reliably soaked my feet. 

I reached a junction that, according to pcta.org, should have been closed:

“…impacted by numerous down trees, washouts, and narrow sections of trail tread.”

Apparently, they had cleaned it up since then, as I didn’t find a single sign pointing to the alternative Miner’s Ridge Trail.

There was still no shortage of downed trees, but at least there was a new bridge. Along the way, I met a few other hikers – both thru-hikers and section hikers – and kept clambering over the obstacles … or ducking under them 👀.

Around 1:15 p.m., I took a break at a potential campsite: backpack off, shoes off.

Here I met two more hikers taking a break. They were NOBO, going in the opposite direction. I asked about the trail conditions, but their answer was far from encouraging:

Lots and lots of blowdowns – and oh yes, overgrown too!

I thanked them but didn’t give them much hope that it would be better in their direction, and we parted ways.

They hadn’t exaggerated – it really got rough. On top of that, the trail climbed again, and in the switchbacks, the path was barely visible under all the greenery. The trail seemed swallowed by an impenetrable sea of vegetation, and every step required careful feeling and constant searching for the way forward.

Eventually, the forest opened up. The trees thinned, and the trail became clearer. 

At around 1,500 meters, the views and wide-open spaces made the obstacles fade from memory – at least a little.

By 4:45 p.m., it was time to start looking for a suitable camping spot.I reached the Vista Point according to FarOut. 

But I didn’t like it, and there was no real view. After a brief back-and-forth, I decided to keep going.

Good call – the scenery improved, though I still hadn’t found a spot.

According to the app, none of the designated spots had a direct water source – even though water was practically pouring down the slope. 

So, still unsure where I would end up, I filled my 2-liter water bladder at a small water arm in addition to my other water containers.

Not fifty meters further, a path led off to the right toward a small rise. I shouldered my heavy backpack and took my chances.

It was perfect – enough space for my tent, just perfect. 

Spot found ✅

I set up and felt glad I had kept going. 

I cooked my dinner and enjoyed the view, hoping for some company – but none came.

By 8:15 p.m., I disappeared into my tent – it was chilly here at 1,750 meters, and I was tired.

When I woke up during the night, I couldn’t resist peeking out of the tent.


Daily mileage: 41.75 km

Total mileage: 247.62 km

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