11.07.2025

Um 4:55 Uhr wachte ich auf. Erst da fiel mir auf, dass D’Artagnan gestern Abend sein Zelt neben meinem aufgeschlagen hatte.

Ich hatte ihn in Section K kennengelernt, zusammen mit einer anderen Gruppe junger Hiker. Sie waren recht zügig unterwegs gewesen, und ich hatte nicht erwartet, einen von ihnen wiederzusehen.

Leider war mein Zelt heute unten feucht. Ich stellte es deshalb noch eine Weile aufrecht hin, damit es etwas trocknete.

Um 6:30 Uhr ging es los.

Die Aussicht war heute Morgen wieder wunderschön.

Nach 20 Minuten erreichte ich den Cascadia Creek, einen „kleinen“ wilden Fluss am Morgen, den es zu überqueren galt.

Ich suchte nach einer guten Stelle und kam für mich zu dem Schluss: "Ohne nasse Füße würde es heute Morgen wohl nicht gehen."

Also schaute ich nach einer geeigneten Stelle, um die drei, vier Meter sicher zu überqueren. Die Strömung war recht wild.

Da ich keine wirklich gute Stelle fand, entschied ich mich schließlich dort ins Wasser zu gehen, wo es etwas ruhiger aussah.

Leider konnte ich den Boden nicht sehen, als ich bis zu den Knien im Wasser stand - die Kraft des Wasser war stärker als erwartet.

Natürlich rutschte ich weg - und knallte mit meinem Schienbein gegen einen großen Stein. Der stoppte aber gleichzeitig meinen Ausrutscher und ich drückte mich mit aller Kraftauf ihn hochdrücken.

Mit zitternden Beinen erreichte ich schließlich die andere Seite. Dabei kamen Erinnerungen an die Flussüberquerung 2023 auf dem JMT hoch, eine Erfahrung, die ich mir eigentlich kein zweites Mal gewünscht hatte.

Nach dem Schreck ging es weiter - bergauf.

Es ging hoch zum Cathedral Pass - aber nicht direkt über den Pass - und es war wunderbar zu gehen.

Oben angekommen ging es mit langgezogenen Switchbacks wieder runter. Mit einer herrlichen Aussicht auf den Deep Lake, solange ich hoch genug war.

Ich kam immer weiter runter und erreichte die Höhe des Deep Lakes. Hier hüpfte ich über eine Stone Bridge...

... stolperte dahinter - ohne erkennbare Grund - und fiel elegant auf den Boden ...

... und bog dann rechts zum Deep Lake für einen Brunchsnack.

Um 9:30 Uhr zog ich meine Schuhe und Socken aus und ließ mich auf einem Stein nieder.

Nach 30 Minuten nahm ich Abschied von diesem schönen Ort, zog meine Schuhe wieder an und folgte weiter dem Pfad des PCT.

Der Trail führte weiter bergab und es ging stellenweise durch meine "Hass-Gefilde" - Farnen ‼️

Es folgte viele Kilometer durch den Wald, was mich zu diesem Zeitpunkt auf dem Trail noch etwas nervte. 

Ich erreichte eine Brücke und nutzte die Möglichkeit, mein Wasser aufzufüllen.

Nachdem ich meinen Wasserfilterbeutel aus den Fluten hatte retten müssen – er war mir beim Befüllen hineingefallen –, kam eine Forest-Mitarbeiterin vorbei, und wir kamen ins Gespräch.

Sie fragte mich, welchen Trail ich laufe, und ich erkundigte mich, ob sie ebenfalls mit dem Zelt unterwegs sei oder von Rangerhäuschen zu Rangerhäuschen gehe. Tatsächlich trug sie ein Zelt bei sich.

Nach dem kurzen Plausch trennten sich unsere Wege.

Für mich ging es noch ein Stück weiter durch den Wald bevor sich der Trail wieder hochschraubte und mir - durch den fehlenden Schatten durch die Bäumen - die Sonne wieder mehr auf den Kopf schien.

Bevor sich die Landschaft zu sehr öffnete, tauchte ich meine Kappe ins kühle Nass. Mit erfrischtem Kopf setzte ich den Aufstieg fort, ebenfalls in Switchbacks.

Umso höher es ging umso mehr offenbarte sich der Ausblick auf den Waptus Lake.

An einem Aussichtspunkt machte ich um 14:15 Uhr eine Snackpause.

Ich war immer noch nicht ganz oben und so folgten, nach der Pause, weitere Höhenmeter, die bewältigt werden wollten.

Es ging an einer Art Rim weiter und ich kam in eine ausgewiesene fragile Area, wo man nicht zelten durfte.

Der Cooper River plätscherte hier durch und ich machte keine weitere Pause.

Ein Blick auf meine FarOut-App zeigte mir einen Pond unweit von hier. Da ich nicht mehr so viel Wasser hatte, wollte ich einen Spot mit Wasserquelle. 

Ich musste noch einen Bogen schlagen, wo die Aussicht wieder überwältigend schön war, bevor es durch eine kleine BurnZone zum Pond ging.

Es war eigentlich noch viel zu früh, aber der nächste geeignete Spot kam erst nach mehreren Kilometern - außerdem gefiel es mir hier.

Also baute ich um 17:00 Uhr - unter tosenden Applaus von Mosquitos - mein Zelt auf.

Ich nutzte die Gelegenheit des Wassers meine Socken durchzuspülen und bereitete mir anschließend das Abendessen zu.

Die Mosquitos waren wirklich wieder nervig und ohne Head-Net ging nichts.

Ich flüchtete bereits gegen 18:30 Uhr ins Zelt und ließ den Tag ausklingen.

Heute Nacht wachte ich auf und schaute in einen wunderschönen Sternenhimmel.


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Tageskilometer  37,18 km

Gesamtkilometer   428,14 km

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English Version:

I woke up at 4:55 a.m., and only then did I realize that D’Artagnan had pitched his tent right next to mine last night.

I had met him back in Section K along with another group of young hikers. They had been moving fast, and I never expected to see any of them again.

Unfortunately, the bottom of my tent was still damp this morning, so I left it standing upright for a while to let it dry a bit.

By 6:30 a.m., I was on the move.

The morning view was stunning as always.

After about 20 minutes, I reached Cascadia Creek – a “small” but wild river that had to be crossed.

I looked for a good crossing point and quickly realized: there was no way around getting my feet wet.

I finally picked a spot where the water seemed calmer. But standing knee-deep, I couldn’t see the bottom, and the current was stronger than I expected.

As you might guess, I slipped and slammed my shin against a big rock. 

Luckily, it also stopped my fall, and I pushed myself up with all my strength.

Shaking all over, I finally made it to the other side. Memories of my 2023 river crossing on the JMT came flooding back – an experience I wasn’t eager to repeat.

Once I recovered, I continued uphill.

I climbed toward Cathedral Pass – though not directly over it – and the walking was simply wonderful.

At the top, the trail wound down in long switchbacks, offering spectacular views of Deep Lake whenever I was high enough to see it.

I kept descending and eventually reached Deep Lake’s level. I hopped across a stone bridge…

…then tripped for no apparent reason, landing somewhat gracefully on the ground…

…before turning right toward Deep Lake for a quick brunch snack.

By 9:30 a.m., I kicked off my shoes and socks and sat down on a rock to rest.

After 30 minutes, I said goodbye to this beautiful spot, put my shoes back on, and continued along the PCT.

The trail dipped further downhill, winding through my personal “hate fields” – dense ferns ‼️

Many kilometers passed through the forest, which at this point still tested my patience.

I reached a bridge and took the chance to refill my water.

Earlier, I had dropped my water filter bag into the creek while filling it, but I managed to rescue it. Just then, a Forest Service worker passed by, and we struck up a conversation.

She asked which trail I was on, and I asked whether she was hiking with a tent or moving from ranger station to ranger station. She was carrying a tent as well.

After our brief chat, our paths diverged.I continued a bit further through the forest before the trail started climbing again. Without much shade, the sun beat down hard on my head.

Before the landscape opened up completely, I dunked my cap in the cool water. Refreshed, I continued the climb, still following the switchbacks.

The higher I went, the more the view of Waptus Lake unfolded.

At 2:15 p.m., I paused at a viewpoint for a snack.

I still hadn’t reached the top, so after the break, more elevation awaited me.

The trail continued along a sort of rim, leading into a designated fragile area where camping was prohibited.

The Cooper River babbled nearby, but I didn’t stop again.

A glance at my FarOut app revealed a pond not far away. With my water running low, I aimed for a spot with a reliable water source.

I had to take a small detour, but the views along the way were breathtaking, before finally reaching the pond through a small burn zone.

It was still too early to stop, but the next suitable campsite wouldn’t appear for several kilometers – and besides, I liked this spot.

So, at 5:00 p.m., under a chorus of buzzing mosquitoes, I pitched my tent.

I used the water to rinse my socks and then prepared dinner.

The mosquitoes were relentless, and nothing worked without a head net.

By 6:30 p.m., I retreated into the tent and let the day wind down.

Later that night, I woke up and looked up at a sky full of stars – absolutely breathtaking.


Daily distance: 37.18 km

Total distance: 428.14 km

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