HEUTE war der heiß ersehnte ZERO Day, sprich ein ganzer Tag ohne Wandern.
Ich habe mich seit zwei-drei Tagen auf diesen TAG gefreut.
BETT, DUSCHE, KLO, WASCHMASCHINE ... was will man mehr!
Dinge, die Zuhause im Alttag selbstverständlich sind, werden auf dem Trail LUXUS.
Um das zu erleben, musste ich erstmal aus meinem Zelt raus. Und da die Fähre erst um 9:30 Uhr kam und wir quasi schon am Ableger waren, kletterte ich erste um 6:45 Uhr aus meinem Zelt.
Ich kramte das letzte Essbare aus meinem Bärenkanister und setzte mich zum Frühstücken auf einen Baumstamm.
Wir genossen unser Frühstück und packten um 8:30 Uhr alles zusammen.
Zu früh, aber voller Vorfreude, schleppten wir unsere Rucksäcke Richtung Fährenanleger, wo sich immer mehr Wanderer einfanden. Auch Etienne erschien und wir unterhielten uns.
Mit dem Blick suchend auf den See gerichtet, erwartete ich die Fähre. Die tuckerte mit leichter Verspätung, um 9:45 Uhr ein. Was ist schon Pünktlichkeit auf dem Trail ...
Wer jetzt etwas Größeres erwartet hat, wird enttäuscht sein. Es passen ca. 20-25 Hiker rauf und sollten mehr People zum Resort wollen, fährt die Fähre halt 2 x.
Nachdem die Fahrgäste ausgestiegen waren, ging es für alle Wartenden auf das Schiff und der Kapitän legte ab.
Die Fahrt war kurzweilig und nach 20 min frischer Brise um die Nase, legten wir am Vermillion Valley Resort an.
Nachdem, mir bereits aus 2023, bekannten Prozedere, gab es am Anleger eine kurze Begrüßung und Einweisung, wie das Resort funktioniert.
Hier wird nämlich am Ende und auf Vertrauensbasis bezahlt. Beim Einchecken, gibt man seinen Namen an. Dann kommen Fragen nach Reservierungen und Re-Supply Paketen sowie ob man am BBQ heute Abend teilnehmen möchte. Auch ob man Waschen und/ oder DUSCHEN möchte.
Ich hatte vor der Reise, in weiser Voraussicht und Hoffnung, dass meine Rechnung aufgeht, ein Motelzimmer gebucht. Das kostet 155 $ plus TAX. Ursprünglich sogar zwei Nächte, da wir überlegt hatten, schon die Nachmittagsfähre zu nehmen. Zum Glück hatte ich das bereits im vorher geändert, da es nicht geklappt hätte. Aber selbst wenn, dann hätten wir vermutlich nur eine Nacht bezahlt, da hier alle SEHR tolerant sind.
Es gab ein Freigetränk, dass man sich aus dem Kühlschrank nehmen durfte und ich gab an, dass ich ein Zimmer reserviert habe. Sie findet MICH im System und teilt mir mit, dass meine Reservierung ein UPGRADE erfahren hat.
Den Grund habe ich nicht verstanden, aber anstatt des Motelzimmers, gibt es ein Bootshaus am See. Da sage ich bestimmt nicht NEIN ;)
Da es noch Vormittags ist, war es noch nicht fertig, womit ich auch nicht gerechnet hatte.
Ich erwähnte noch, dass ich waschen möchte und bin beim CheckIn durch.
Draußen tummeltenn sich die anderen Hiker, setzten sich an die Tische, luden ihren Geräte an den Ladestation und/oder bauten ihre Zelte auf dem zu Resort gehörenden Mushroom Campground auf.
Man unterhielt sich und jeder wuselte mit seinen Sachen rum. Ich ging zu den Hiker Boxen, mit dem Wunsch was "Anständiges" zu Essen für mich zu ergattern.
Hiker Boxen sind Kisten, wo andere Wanderer Essensachen oder auch Equipment reintun, die sie nicht mehr brauchen. Es ist quasi eine Give-Away Box, wo sich jeder draus bedienen darf.
Ich muss gestehen, dass ich die Boxen bzw den Inhalt dieses Mal nicht sooo sonderlich "schön" fand.
Es waren viele ZipBeutel drinnen, wo man nicht wirklich wusste, was genau DRIN ist und viele Tüten waren auch kaputt. So flog der Inhalt in der Kiste rum und alles war mit Pulver und getrockneten Essen überzogen. Die Kisten im Mt. Williamson Motel waren da wesentlich sortierter und gepflegter.
Mit einer mageren Ausbeute ging es zurück zum meinem Rucksack und WASCHEN wurde vorbereitet.
Es gab sog. Loan-Clothe... sprich gewaschene Kleidung, die man anziehen konnte, während man die eigenen wusch. Das machte total SINN, da man ja ALLES von seinen Sachen waschen wollte und Wechselklamotten im Hiker-Gepäck waren nicht vorhanden.
Ich suchte mir ein passenden Outfit zusammen und stopfte meine Wäsche in die Maschine.
Leider war das Menu hier nicht wirklich auf meine Ernährung ausgelegt und so gab es "Pommes" mit Ketchup zum Lunch. Ich hatte hunger und mein Körper freute sich über CARBS.
Gegen 14:00 Uhr war das Boots-Haus fertig und zusammen mit der frisch gewaschenen Wäsche, dem Re-Supply Paket und dem Wissen heute Nacht in einem richtigen Bett zu schlafen, ging es zurück Richtung Edison Lake.
Wir staunten nicht schlecht und dachten zuerst, dass wir nicht richtig sein konnten, als wir vor dem Bootshaus standen.
Es lag direkt am See und war einfach PERFEKT.
Der Schlüssel passte und somit waren wir sicher, dass wir richtig sind. WOW, was für ein wundervolles Upgrade.
Drinnen gab es eine Küche, zwei Räume (großes Bett, kleines Bett) und ein Bad mit DUSCHE.
Wir richteten uns ein... und ich schmiss den Herd an, um einen Kaffee zu kochen.
Ich öffnete mein Re-Supply Paket, wo sich die Nahrung für die nächsten 7 Tagen für den Trail befand und freute mich über die Tüte Plantain Chips, die ich schon vergessen hatte.
Ich breitete alles auf dem Tisch aus und das Umpacken began.
Die Trekkingmeals wurde in Zipbeutel umgefüllt, da sie dadurch weniger Platz im Kanister benötigten. Ich sortiert die Riegel, Kaffee- und Kollagenpäckchen in Tüten und stopfte alles in den Kanister.
Nachdem ich fertig war, nahm ich meinen Kaffee und die Tüte Chips und setzte mich in einen hauseigenen Stuhl mit Blick auf den See. Kati hatte sich auf dem Tisch draußen ausgebreitet und war noch fleißig am Packen und Sortieren.
Es war mittlerweile 15:20 Uhr
Nachdem ich die Chips inhaliert hatte und am liebsten noch eine Tüte gegessen hätte, sortierte ich noch meine Wäsche.
Mit allem FERTIG gingen wir wieder "hoch" zum Haupthaus und verbrachten da unsere Zeit. Ich hatte mir eine WLAN Zugang gegönnt, da hier ansonsten kein Empfang war.
Wie schön es auch war, dass der Trail meistens ein riesiges FUNKLOCH war, genoss ich hier die Möglichkeit mich mit meinen Liebsten ZUHAUSE auszutauschen.
Um 17:30 Uhr ging das BBQ los und Kati hatte sich dafür eingekauft. Für mich kam das nicht in Frage und da Kati ein TrekkingMeal zu viel hatte, schenkte sie mir das und ich genoss ein Curry mit Reis.
Es war eine schöne Stimmung beim Essen und man tauschte sich mit anderen Wanderern aus.
Die Dämmerung setzte langsam ein und neben dem Haupthaus wurde ein Feuer gemacht. Ich erinnerte mich an letztes Jahr, wo ich auf dem Mushroom Campground genächtigt hatte und es noch lange laut war.
Umso glücklicher war ich, dass ich heute zu meinem Bootshaus gehen konnte und eine ruhige Nacht haben werde.
Und so machten Kati und ich uns auf dem Weg und setzten uns noch eine Weile in die Stühle am Wasser, um den Tag ausklingen zu lassen...
Gute Nacht Day 15
04.09.2024
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Statistik
Vermillion Valley Resort
Tages-KM : 0
Gesamt-KM : 282,90