Campspot am Ruby Lake

Um 6:00 Uhr öffnete ich meinen Schlafsack und dachte ich liege auf 4000m. Es war ar#chkalt... 

Damit hatte ich nicht gerechnet und Kati auch nicht. Vor allem weil es gestern Abend recht mild war und wir auf 2300 m sind.

Und dann gab auch noch mein Kocher auf... Das Gas war leer. 

Dennoch sehr effizient eingeteilt, denn im Red Meadows Store wollte ich mir neues FUEL kaufen. Das Gas hat gute 10 Tage mit 2 x am Tag kochen durchgehalten. 

Kati hatte auch nur noch einen Rest und überließ ihn mir.

Um 7:20 Uhr gingen wir los und das erstes Ziel war das Red Meadows Resort. Ebenfalls eine Unterkunft in der Nähe des JMT/PCT, aber mit besserer Infrastrukturanbindung. Von hier fahren Shuttle Busse nach Mammoth Lake, ein Touri-Ort in den USA. 

Viele Hiker schicken ihr Re-Supply Paket zu dem Store, was für uns  nicht notwendig war. Unsere Vorräte werden bis zum Ende reichen.

Als wir von unserem Spot 200m weg waren, wurde es plötzlich sofort wärmer. Es war echt verrückt. Offensichtlich hat der Creek einfach viel KÄLTE abgestrahlt.

Es ging durch leicht bewaldetes Terrain auf einem schmalen Pfad weiter bergab Richtung Red Meadows. Die Aussicht war wunderschön, wenn auch stellenweise von Waldbränden gezeichnet.

Um 8:20 Uhr erreichten wir das Schild, wo es nach RECHTS zum Resort ging, dass wir 5 min später auch erreichten.

Hier trafen wir erneut auf Etienne und seinen Kumpel, die gerade frühstückten. Kati holte sich auch was und ich gönnte mir einen Besuch um STORE. 

Ich kaufte natürlich neues FUEL und wurde in der "Hiker-Box", die draußen auf dem Tisch stand, fündig.

Selbstverständlich stattete ich der Toilette ebenfalls einen Besuch ab und freute mich, wie ein kleines Kind, dass ich mir mit warmen Wasser die Hände waschen konnte.

Um 9:30 Uhr brachen wir auf.

Heute standen viele Seen und auch viele Höhenmeter auf der Tagesordnung. 

Als groben Zielort einigten wir uns auf den Garnet Lake. Der hat es mir letztes Jahr schon angetan und ich konnte mir gut vorstellen hier zu nächtigen.

Es ging zuerst noch am Devils Postpile vorbei, was wirklich ein interessantes naturgemachtes Konstrukt ist, aber auch dieses Mal sparte ich mir den Umweg hoch AUF das Monument.

Zusammen mit Etienne, seinem Kumpel und Kati trabten wir in unserer kleinen Bubble gen Norden.

Wir verließen das National Monument und es ging teilweise recht steil bergauf.

Es folgte ein CreekCrossing ohne nasse Füße, einige Switchbacks, schöne Aussichten auf bewaldete Gipfel und Seen. Es war die meiste Zeit waldig mit vereinzelten grünen Meadows um die See herum.

Um kurz vor 13:00 Uhr erreichte ich den Rosalie Lake, den ich mir als Pause-Ort ausgesucht hatte.

Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen und setzte mich auf einen Stein. Ich war wieder alleine. Etienne hatte mich überholt und Kati plus Etiennes Kumpel waren hinter mir.

Es wehte ein leichter Wind und die Wasseroberfläche tanzte.

Bis hier waren es ca. 10 km und 730 hm gewesen. 

Ich blieb 20 min., filterte noch etwas Wasser bevor ich dem See zum Abschied winkte.

Es folgten die Switchbacks runter zum Shadow Lake und es waren wieder sehr viele.

Der See schimmerte nur wenig durch und so ging es einfach stepBYstep runter. Ich schreckte ein Reh auf, woraufhin ich mich dann ebenfalls erschreckte.

Unten angekommen hatten meine Knie kurz Pause und am See ging es ein Stück eben entlang. Hier am Shadow Lake war CAMPEN verboten. 

Schade für den Menschen... GUT für die Natur.

Nachdem ich die Brücke über den Shadow Creek überquert hatte, ging es wieder bergauf. Laut FarOut waren es noch 6,7 km und 500 hm bis zum Garnet Lake.

Anstrengend aber wieder wunderschön. Der Trail führte über steinige Stufen und Switchies am Shadow Creek entlang bevor er sich von dem Fluß trennte.

Es blieb beim bergauf, aber die Aussicht entschuldigte sich durchgehend für die Anstrengung.

Es wurde trockener und in vielen kleinen Streams floss kein Wasser. Das war letztes Jahr definitiv anders und es verging kein Tag ohne nasse Füße.

Es wurde steiniger, stufiger und trockener...

Ich war mittlerweile wieder auf 3050 hm und es ging immer noch ein wenig höher.

Ich war kurz vor dem Garnet Lake und kam an einem weiteren trockenen Pond vorbei. 

Es war leicht windig und endlich erreichte ich den Garnet Lake.

Mir blieb kurz der Atem weg und ich verlangsamte mein Tempo. Ein wahnsinnig schöner Anblick, der mich auf dem Weg runter zum Wasser begleitete.

Ja, und dann stellte ich fest, dass mein Trinkvorrat absolut LEER war. Die Wasserblase und die Sportflasche UND die SMART-Bottle waren empty!

Gut, ich bin ja angekommen, wo ich hinwollte, und Wasser gibt es hier augenscheinlich auch genug, trotzdem schwang ein wenig Unmut mit.

Ich folgte dem Weg und seinen Switchies weiter runter zum See und freute mich, dass ich angekommen war. Jetzt muss nur noch DER Spot frei sein, der mir vorschwebt.

Von Weiten sah ich die Brücke und meine Füße schwebte gefühlt über dem Boden.

Der Blick von hier auf den See ... WOW!

Hinter der Brücke ging es plötzlich wieder bergauf! Das hatte ich nicht in Erinnerung und schnaufte ein wenig.

Leider war DER Spot, den ich mir für heute Nacht gewünscht hätte, nicht FREI. 

Ich schaute runter auf den Spot, wo zwei drei Zelte standen und suchten den inoffiziellen Weg, der zu weiteren Spots auf der Anhöhe neben dem Wasser führen sollte. 

Ich konnte ihn nicht ausfindig machen und so stieg ich immer höher. Der Anblick war traumhaft, aber meine Beine waren bei KM 27 und weiteren 100hm mehr als PISSED.

Ich entschied mich gegen den Garnet Lake...
Meine Meinung dazu:

Zusammengefasst : ECHT ÄTZEND! ... ECHT EY!

Ich ging zum Ruby Lake

Da wußte ich was ich habe und wo ich es bekomme. Der Spot war letztes Jahr auch null überlaufen und so fand ich nach weiteren Switchbacks, die auch wieder runter führten, einen leeren Spot, auf der Anhöhe über dem See, vor. 

Es war der gleiche Platz wie letztes Jahr und ich war HAPPY.

Ich stoppte meine Uhr, die mir folgende Ergebnisse lieferte.

Es war 16:45 Uhr und ich schrieb Kati, dass ich doch bis zum Ruby Lake gelaufen bin.

Ich baute mein Zelt auf und kramte meine Sache für die Wasser-Filter-Action zusammen. Die Blase war bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt.

Ich ging wieder runter zum See und suchte mir ein Plätzchen, wo ich mich niederlassen konnte. Ich filterte zwar lieber aus fließenden Gewässern, aber wie ich schon vermutet hatte, war der Stream DRY. 

Das Wasser war hier aber so KLAR, dass ich kein ungutes Gefühl hatte. Hatte ich auch während der ganze TOUR nicht.

Nach dem Filtern wusch ich noch meine Füße und blieb noch ein paar Minuten am See sitzen. Ich war echt KO.

Es war 17:50 Uhr als ich zurück zum Zelt ging. Kati erschien, als ich anfing mein Diner vorzubereiten. Sie war auch gut kaputt und machte sich ans Zelt aufbauen und Wasser filtern.

Es war tatsächlich windiger als sonst und ich suchte für meinen Kocher Schutz an der Felswand.

Ich merkte, wie die Müdigkeit in mir wuchs und war fast zu FAUL um zu essen. Natürlich wurde aufgegessen, denn morgen gehts ja weiter. Sogar der Nachtisch wurde verzehrt.

Während Kati noch mit ihrem Essen beschäftigt war, kroch ich ins Zelt und schloß den Reißverschluss.


Gute Nacht Day 18

07.09.2024

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Statistik

Red Cones to Ruby Lake

Tages-KM : 29,82

Gesamt-KM : 357,94

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