
Hier werde ich nach und nach Ausrüstungsgegenstände aufzählen, die man bei sich tragen "sollte". Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen, was er/sie mitnimmt.
Ich berichte aus meinen Erfahrungen und lasse euch daran teilhaben, ob ich es für notwendig erachte oder eben nicht.
1. Satelliten Messenger

Ich bin jahrelang ohne ausgekommen und bin trotzdem kilometerweit auf abgelegenen Pfaden auch ohne Handyempfang unterwegs gewesen.
Und trotzdem habe ich mir Anfang 2023 einen Satellitenmessenger von GARMIN zugelegt, den inReach Mini 2. Garmin bot sich an, da ich bereits eine Fenix 5S (jetzt Fenix 8S) trage und ich mit den Apps vertraut bin. Das Teil ist auch noch teuer und es gibt auch selten Angebote.
Des Weiteren benötigt man dann auch noch ein Abo, damit man im Falle des Notfalls Hilfe bekommt.
Ich habe mich für den Tarif "Freedom" entschieden. Da zahle ich jetzt jährlich eine Gebühr 39,99 € und kann mir beliebig Pakete dazu kaufen, wenn ich unterwegs bin. Das ist günstiger, als wenn ich monatlich zahlen würde.
Mittlweile wurde das Tarifsystem bei GARMIN überarbeitet und es gibt neue Abonnements
Braucht man sowas ...??? Jein ;)
Solange man keinen Notfall hat, braucht man das Teil wahrscheinlich nicht.
Ich habe in diesem Urlaub herausgefunden, dass ich meine getrackte Route "teilen" kann. So können Familie & Freunde deine Wanderung verfolgen. Das hat wiederum den Vorteil, dass man weiß, wo du bist und sieht, dass du dich bewegst. Sprich, es geht dir gut :)
Auch bekommt man mit den Paketen eine gewisse Anzahl an Nachrichten (Satelliten Messages) die man an die daheimgebliebenen verschicken kann. Genauso kann man auch Nachrichten empfangen, was der Seele gut tut, wenn das Handy tagelang still bleibt.
Ich hatte keine Notfall und möchte auch keinen haben. Bei längeren Wanderungen mit Übernachtungen im Nirgendwo wird mich das InReach ab sofort begleiten. Bei einer Tageswanderung bleibe ich vermutlich weiter "ohne".
2. Gaskocher/ Kochtopf
Ich liebe meinen heißen Kaffee am Morgen... ich trinke immer einen Bulletproof Coffee mit MCT Creamer<3
Aber unabhängig von den Geschmäckern wie man seinen Kaffee trinkt, bin ich bestimmt nicht die Einzige, die sich morgens gerne ein Heißgetränk zubereitet.
Es gibt verschiedene Varianten, allerdings habe ich persönlich noch keinen Vergleich. Ich hatte bis jetzt immer einen Gaskocher zum Aufschrauben auf eine Kartusche mit Piezo-Zündung, sprich ich benötigen (eigentlich) kein Feuerzeug!
Zur Sicherheit sollte man doch eins dabei haben, wie ich auf meiner JMT 2023 Tour schmerzlich feststellen musste...
Ich habe mir vor meinem Urlaub einen neuen besorgt, da mein Alter im letzten Urlaub nicht mehr funktionierte.
Es wurde ein Soto Amicus Piezo Gaskocher, welcher eben eine Selbstzündung hat. Der passt auch auf alle gängigen Kartuschen in den USA. Zur Not nimmt man den Kocher mit ins Geschäft und fragt einen Mitarbeiter.
Auf dem PCT 2025 hat die Piezo Zündung seinen Geist aufgegeben und ich nutze ihn einfach ohne weiter. Allerdings benötige ich jetzt IMMER ein Feuerzeug.

Schon länger bin ich im Besitz des Toaks Light Titan Topf mit 700 ml Fassungsvermögen. Zusammen mit anderem Outdoorequipment ist der beim Trekking-lite-store.com in meinen Warenkorb gelandet. Das Teil wiegt nur 83g und tut was es soll... kochendes Wasser zusammenhalten ;)
Falls man kein Heißgetränk am Morgen braucht, möchte man sich vielleicht sein Porridge machen oder aber zum Abendessen ein Trekkingmeal zubereiten. Auch dafür taugt der Kocher zusammen mit dem Topf.
Eine weitere Möglichkeit seine Trockennahrung zuzubereiten ist das sog. "Cold soaken". Hier wird das Essen einfach in Wasser eingeweiht und je nach Mahlzeit, ist es nach 30-60 Minuten geniessbar.
Tatsächlich habe ich diese Methode auf meiner PCT Wanderung ausprobiert und integriert.
Der Kocher blieb weiterhin griffbereit.
3. Wasserfiltration/ -aufbereitung
Was es 2023 auf dem JMT genug gab, war Wasser. Auf das Rekordschneejahr folgte auch eine Rekordschneeschmelze, die sich in der gesamten High Sierra messen ließ. Folglich war es ausgeschlossen, dass man kein Wasser hatte.
Es wird empfohlen, dass man das Wasser "behandelt" bevor man es trinkt. Auch dafür gibt es wieder verschiedene Methoden:
Ich hatte einen Mini Sawyer und einen Katadyn Filter mit. Und ich habe beide benutzt. In einem Beitrag in der Facebook Gruppe John Muir Trail 2023 haben ich mir den Tipp gemopst, größere Trinkbeutel mit zunehmen. Diese dann mit Wasser zu füllen und an der Campsite entspannt filtern. So hatte ich immer Wasser am Zelt und musste nicht extra loslaufen. Das war wirklich praktisch.

Den Katadyn Filter, welcher übrigens viel schneller im Durchfluß ist, als der Mini Sawyer, habe ich hauptsächlich genutzt, um während der täglichen Wanderung meine beiden Trinkflaschen wieder aufzufüllen. Dazu lag sie griffbereit oben im Rucksack.

Für meinen morgendlichen Kaffee und mein Abendessen habe ich das Wasser natürlich aufgekocht. Hier habe ich ausschließlich ungefiltertes Wasser aus den Beuteln benutzt.
Viele haben noch Tabletten als Backup mit, aber darauf habe ich verzichtet.
Das Wasser, welches hauptsächlich aus fließenden Gewässer entnommen wurde, hat übrigens richtig toll geschmeckt. Vielleicht lag es auch an der Gesamtsituation draußen in der Wildnis zu sein, aber ich würde behaupten, dass Wasser war besser als aus der Leitung zuhause ;)
Und noch was... ich habe auch von Wanderern gehört, die das Wasser nicht behandelt haben... und keine Schäden davon getragen haben. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden.
4. Solarpanel / Powerbank
Bis zu 20+ Tagen in der Natur... Handy, GoPro, andere Kamera-Akkus, Satellitenmessenger, Fön usw. brauchen Strom, damit sie funktionieren.
Ich habe mich vorher schlau gelesen und mir unzählige Powerbanks und Solarpanels angeschaut. Ultralight und effektiv sollen sie sein! Man kann sich auch entscheidungsunfähig informieren ;)
Die Marke Nitecore hat eine große Auswahl an Stromerzeugern, -speichermedien und Ladestation. Umso mehr Leistung umso höher der Preis.
Ich benötigte die Powerbank um mein Handy, meine beiden Garmin-Geräte (Fenix 5S Fenix 8S + inReach Mini) und meinen Milchaufschäumer aufzuladen ;)
Das hat die Nitecore Powerbank NB 10000 ausreichend für mich geleistet.
An der Powerbank befindet sich ein USB und ein USC Anschluß. Wenn ich zwei Geräte gleichzeitig angeschlossen habe, dauerte das Laden sehr viel länger.
Nach langer Recherche mit unterschiedlichsten Preis-, Größen- und Gewichtsklassen habe ich mich für das günstige Solarpanel von Lixada entschieden. Erworben bei Amazon für 25,99 € (gerade im Angebot für 17,99€).
Wenn man sich durch die Rezessionen klickt und sich mit Ampere & Co auskennt, wird man schnell herauslesen, dass es nicht besonders "stark" ist. Ich kam aber in Zeitnot und klickte zuversichtlich auf "Kaufen".
Es ist definitiv nicht das Schnellste und einen Tag lang am Rucksack festgeschnallt, zeigte KEINE volle Powerbank am späten Nachmittag.

Aber es war für meine Zwecke absolut ausreichend.
Am Panel befindet sich ein USB Anschluss und man kann auch Geräte direkt anschließen. Das habe ich auch des Öfteren gemacht, wenn ich an der Campsite angekommen war.

Wenn man während der Wanderung im Reds Meadow oder dem Vermillion Valley Resort übernachtet, hat man dort die Möglichkeit seine Stromer aufzuladen. Natürlich auch, wenn man den Trail über einen der Pässe in die Zivilisation verläßt und in einem Motel nächtigt.
Bei der Muir Trail Ranch weiß ich es nicht sicher... ich habe gehört, dass sie hauptsächlich nur für zahlende Übernachtungsgäste Service in jeglicher Form anbieten dürfen.
5. Bärenkanister
Wer auf dem John Muir Trail, in der Eastern Sierra oder in anderen Bärengebiete in den USA unterwegs ist, muss zwingend einen Bärenkanister dabeihaben.
Der junge Ranger im Wilderness Center fragte mich bei der Abholung meines Permits: „Was muss da eigentlich alles rein?“
„Everything that smells!“
Also nicht nur deine Nahrung, sondern auch deine Hygieneartikel – falls du welche mitnimmst – und natürlich dein Müll.
Ich habe gehört, Bären haben einen besseren Geruchssinn als Hunde. Eigentlich wären sie wohl die besseren Spürhunde – oder besser gesagt: Spürbären.

Man muss wissen, dass ein Bärenkanister den Geruch nicht einschließt. Er ist lediglich so konstruiert, dass er sich für Bären schwer öffnen lässt – und genau das soll verhindern, dass sie an die Nahrung gelangen.
Ich hatte einen Kanister der Marke BearVault, die auf den Trails am weitesten verbreitet ist. In meinem Fall war es das größte Modell, der BV500 (links im Bild oben).
Als ich auf der Suche nach einem Bärenkanister war, stellte ich schnell fest, dass man so etwas in Deutschland gar nicht kaufen kann – es gibt hier schlicht keinen Bedarf dafür. Also wich ich auf amerikanische Seiten aus und wurde dort natürlich fündig.
Es gibt verschiedene Anbieter, Größen und Verschlusssysteme.
Besonders ins Auge gefallen waren mir die Kanister von Wild Ideas – die leichtesten Modelle auf dem Markt und sozusagen die High-Class unter den Bärenkanistern. Die Preise hatten es allerdings in sich: von stolzen 326 $ (The Scout) bis zu 424 $ (The Expedition).
Man konnte die Kanister auch leihen, für etwa 5–6 $ pro Wandertag.
Zusätzlich gab es Rabattcodes für Thru-Hiker, also jene, die auf Trails wie dem PCT, CDT oder JMT unterwegs sind. Ich hatte zwar einen solchen Code bekommen, aber zu meinem Zeitraum waren alle Kanister bereits ausgebucht.
Nach weiterer Recherche und etwas Überlegung entschied ich mich schließlich für einen Kanister von BearVault.
Meine Wahl fiel auf den BV475, da ich aufgrund der dichten Re-Supply-Möglichkeiten das Gefühl hatte, dass dieser ausreichen würde.
Mein Plan war, den Kanister direkt in den USA zu besorgen – in einem Outdoor-Shop, sobald ich gelandet war.
Am Ende landete ich doch beim BV500, weil mir ein liebes Hiker-Pärchen, das ich aus einem Forum kannte, genau diesen geschenkt hat.
Das gute Stück wiegt allein 1,16 kg, und mit 2,5 bis 3 kg Nahrung darin war es eindeutig das schwerste Teil in meinem Rucksack.

Ich war und bin immer noch gerührt, über diese Großzügigkeit. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an Dennis & Tina <3.
Bei diesem Ausrüstungsgegenstand hat man keine Wahl – man muss ihn mitnehmen.
Mit der Abholung des Permits verpflichtet man sich praktisch dazu, einen Bärenkanister dabeizuhaben. Das wird von Rangern auf dem Trail auch kontrolliert.
Und ja, ich wurde tatsächlich von einem Ranger nach meinem Permit und nach dem Kanister gefragt!